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Projektion statt Kreidespur

from No. 2022 | 1 zum Thema «Sprachreflexion und Literalität»

Dieter Isler, Susanne Riegler

Mit der Verbreitung digitaler Wissensmedien verändert sich auch der Rechtschreibunterricht. Die Gebrauchsweisen der Kreidetafel haben sich über viele Jahrzehnte hinweg entwickelt und etabliert. Einen solchen Institutionalisierungsprozess haben digitale Medien nicht durchlaufen. Sie entwickeln sich in rasantem Tempo, bieten andere Potenziale und erfordern andere Gebrauchsweisen als analoge Tafeln. In diesem Beitrag fragen wir aus praxistheoretischer Perspektive danach, wie digitale Medien das Geschehen im Rechtschreibunterricht restrukturieren. Dazu werden zwei Rechtschreibstunden, in welchen digitale Wissensmedien (eine Dokumentenkamera und ein interaktives Whiteboard) zum Einsatz kamen, videosequenzanalytisch ausgewertet. Die daraus resultierenden Konzepte werden fallübergreifend verglichen und zu den Ergebnissen einer früheren Studie zum Beitrag der (Kreide-)Tafel zum Vollzug von Rechtschreibunterricht in Beziehung gesetzt. Die für die Kreidetafel gefundenen Bedeutungen lassen sich für die digitalen Medien nur teilweise bestätigen: Sie sind zwar ebenfalls an der Koordination der kollektiven Kommunikation und der Darstellung des Unterrichtsgegenstands beteiligt, die Organisation von Schule und Unterricht sowie die Legitimation schulischen Wissens erfolgen jedoch weiterhin massgeblich über die analoge Tafel.

(DE)

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https://doi.org/10.58098/lffl/2022/1/753
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