In der Schule wird Schreiben traditionell über die Handschrift gelehrt und gelernt; in einigen Ländern steht diese jahrhundertealte Gepflogenheit im Zuge der Digitalisierung jedoch vor einem Umbruch. Stellt die Digitalisierung einen Mehrwert für die Entwicklung der Literalität, insbesondere des Schreibens dar? Dieser Frage gehen wir im vorliegenden Beitrag nach, indem wir den Einfluss der Digitalisierung auf das Schreiben monomodaler Texte, genauer gesagt auf die Orthographie betrachten. Zu diesem Zweck stellen wir zwei quasi-experimentelle Studien aus Québec vor. Die erste wurde mit 310 französischsprachigen Schülerinnen und Schülern der 5. Sekundarstufe (≈ 16 Jahre) und die zweite mit 121 Schülerinnen und Schülern des 5. (≈ 10 Jahre) und 6. Schuljahrs (≈ 11 Jahre) durchgeführt. Die Analyse der Ergebnisse zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler durch digitale Lernmethoden bessere Ergebnisse in Orthographie erzielen. Dabei stellen sich jedoch verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der wünschbaren Schreibkompetenz am Ende der Schulzeit, den Auswirkungen der Digitalisierung auf die kognitive Belastung und der Chancengleichheit.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2021/3/746